Nachhaltigkeit Ahoi!

Die Undine nimmt Kurs auf Sylt
Die Undine nimmt Kurs auf Sylt

28 Grad – und bedauerlicherweise habe ich heute einen Außentermin. Wo ich doch an einem solchen Tag viel lieber am Schreibtisch gesessen hätte… Aber nein, die Pflicht ruft mich und die Agenturkamera am frühen Morgen in den Hamburger Museumshafen. Dort wartet die Crew der „Undine“, einem wunderschönen Frachtensegler von 1931, auf mich.

Käptn Hass und seine Männer begrüßen mich an Bord und wir schippern bei strahlendem Sonnenschein über die Elbe in Richtung Travehafen, wo von einem Kunden eine Palette Gewürzprodukte zur Abholung bereit stehen. Warum  ist das so fotografierenswert? Weil es unkonventionell ist, wenn große Firmen ihre Waren per Segelschiff verschicken. Unkonventionell, aber alles andere als altmodisch.

Seit Februar diesen Jahres bietet Kapitän Hass mit seiner Segelreederei wöchentlich den umweltfreundlichen Transport von Gütern aller Art zwischen Hamburg und Sylt an. Auch acht seetaugliche Passagiere können sich einen Platz für die ca. 15-20-stündige Überfahrt sichern, allerdings ist schon der komplette Sommer ausgebucht. Denn das Angebot schlägt ein wie eine Bombe.

Die Undine wird überall gemocht, so der Kapitän. Sie verbindet Nostalgie mit nachhaltigen Transportkonzepten, die die „betagte Dame“ zu einer hochmodernen Angelegenheit machen. Und beides kommt gut an – nicht nur bei Hanseaten.

Sage und schreibe 55 Paletten finden im Bauch des Zweimasters Platz. In der kommenden Woche werden sogar erstmalig 2 Autos transportiert. Immer mehr Firmen, die Ware vom Festland auf die deutsche Lieblingsinsel schicken, greifen auf den „sauberen“ Transport per Segelschiff zurück. Für alle transportierten Güter vergibt die Reederei dafür das Qualitäts-Siegel „garanteed handsailed“.

Dem Kapitän reicht der kleine Beitrag, den die Undine leisten kann, allerdings noch nicht. Gemeinsam mit Investoren baut er an großen High-Tech Segelschiffen, die später sogar Transportgüter über den Atlantik bringen sollen. Wir drücken ihm die Daumen für sein ambitioniertes Projekt – und ich danke für den wunderschönen Morgen im Hamburger Hafen!

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