Ob privat oder im Geschäftsleben – an erzählte und nacherlebbare Geschichten können Sie sich immer erinnern. Bei Daten und Fakten fällt es dagegen oft schon schwer, sich am Ende einer Präsentation noch an die Inhalte zu erinnern.
Firmen und Menschen, die Geschichten erzählen, sind unterhaltsamer, beliebter und haben einen höheren Wiedererkennungswert. Denn in Informationen verpackte Geschichten sprechen den emotionalen Teil unseres Hirns an – diese Seite speichert Informationen dauerhaft.
Aus diesem Wissen entstand die Frage, warum nicht alle Unternehmen Geschichten erzählen und warum die Dauerbefeuerung mit Daten und Fakten in Präsentationen weiter anhält. Dieser Frage sind wir von High Food nachgegangen. Die Antwort ist simpel: Geschichten machen Arbeit.
Geschichten machen Arbeit
Um eine gute Geschichte zu erzählen, braucht man Zeit. Manchmal sogar viel Zeit. Denn bei einer Geschichte muss das Drumherum stimmen, der Inhalt muss ausgeschmückt werden, damit alles stimmig ist. Vor allen muss der Schreiber sämtliche Informationen, die der Geschichte zugrunde liegen, nachrecherchieren.
Der Vorteil des Storytellings liegt erst später auf der Hand: Das Schaffen einer Geschichte schafft inhaltliche Klarheit und Verständnis für den Schreiber selbst. Und eine solide, anschauliche Struktur, die auch in anderen Situationen weiterhilft.
Stichpunkt sind praktisch, aber nicht praktikabel
Es ist um ein Vielfaches einfacher, mit Listenformaten und Hervorhebungen Inhalte zu vermitteln, als eine gute Geschichte zu schreiben. Denn in Präsentationsform genügen Stichworte und Listen. Die in solchen Listen, hübsch formatiert, enthaltenen Informationen lassen nur bedingt darauf schließen, ob der Ersteller sein eigenes oder fremdes Wissen oder nur abgeschriebene Gedanken zu Papier (oder auf den Monitor) gebracht hat. In der Listenform geht das nämlich, ohne dass es jemand merkt. Weder dem Leser noch dem Schreiber fällt das auf.
Das Problem: Der Schreiber selbst hat seine Gedanken meistens auch nicht zu Ende gebracht. Aber zum Nachdenken über sich, das Unternehmen und die Produkte sind ganze Sätze deutlich besser geeignet als Stichworte.
Stichworte sind ohnehin nicht ausreichend. Denn schon der Name legt nahe, dass diese recht kurz und auf den Punkt gebracht sind. Die starke Vereinfachung hat aber den Nachteil, dass meistens nur noch Phrasen übrigbleiben. Die genialen Aussagen aus wenigen Worten, die alles zusammenfassen, gibt es leider nur ganz selten.
Erzählungen aber zwingen zu ganzen Sätzen und damit auch zum Denken, besser noch zum Nachdenken über die Hintergründe. Viele Menschen, die am Ende einer präsentationsreichen Tages von den Inhalten berichten, merken, dass oft erst bei der Erzählung die Zusammenhänge entstehen, die aus Fakten Emotionen machen.
Geschichten fördern Zusammenhänge
Wer sich so viele Gedanken macht, braucht mehr Zeit als für das Aufschreiben von Stichworten und Listen – spart die Zeit aber später wieder ein. Denn wenn Sie einmal über die Inhalte nachgedacht haben, werden Sie merken, dass diese in anderen Zusammenhängen genauso passen. Sie müssen nicht bei jeder Gelegenheit von vorne starten und sind bei Zwischenfragen nicht so leicht ins Stolpern zu bringen.
Wir haben feststellen können, dass bei Vorträgen in Form von Geschichten am Ende der Präsentation fast keine Fragen gestellt werden. Auch diese Zeitersparnis können Sie Ihrem Zeitkonto gutschreiben.
Mehr noch: Sie werden insgesamt konkreter und anschaulicher. Es fällt ihnen auch bei der freien Rede einfacher, Beispiele mit einzubinden und dem gesamten Inhalt einen Rahmen zu geben.
Das liegt nämlich an Ihrem Hirn. Wenn langweilige Daten und Fakten mit Bildern und Informationen gekoppelt sind, merkt sich unser Gehirn den gesamten Informationskomplex und damit die nackten Fakten ebenso wie bunte, anschauliche Bilder. Es kann diese Informationen nämlich nicht trennen.
Geschichten fördern Erinnerungen
Sie werden merken, dass Sie sich mit Geschichten auch selbst alles viel besser merken können. Die Erlebnisse und Gefühle, mit denen Sie Ihre Geschichten aufladen, um diese interessanter zu machen, speichert ihr Hirn viel besser ab. Solche Bilder sind sofort abrufbar.
Damit Sie das Gehirn auch erreichen, sind Bilder wichtig. Sprechen Sie eine lebendige Sprache, keine technische. Eine Sprache, die das Gehirn nicht erst übersetzen muss, mag es. Die Gefahr, dass das Hirn abschaltet, ist geringer.
Sie sind aber auch die einzige gehirngerechte Form, um über uns selbst nachzudenken, über unser Unternehmen, unsere Motivation, unsere Passion, Ziele und Werte. Es macht doch viel mehr Sinn, mit unserem Gehirn zu sprechen – und nichts anderes ist Nachdenken – in einer Sprache, die es auf Anhieb versteht und nicht erst ‘übersetzen’ muss.
Geschichten fördern Strukturen
Indem Sie sich dem Entwickeln Ihrer Geschichten widmen, werden Sie sich über ganz wesentliche Punkte klar werden, die grundsätzliche Weichen für Ihr Selbstverständnis und Ihre eigene Wahrnehmung Ihres Unternehmens darstellen.
Damit werden Sie zukünftig sehr viel souveräner und sicherer über sich, Ihr Unternehmen und Ihre Mission sprechen können, werden viel einfacher auf jede Frage die richtige – verständliche und mitreißende – Antwort haben.
Ihr Unternehmen wird zur scharf konturierten Marke mit eindeutigem Profil – für Sie selbst und in der Außenwahrnehmung.
Und sie werden zukünftig seltener an der Richtung der weiteren Entwicklung Ihres Unternehmens und bezüglich der Schritte zweifeln, die als nächstes zu tun sind. Weil Sie nämlich jede anstehende Entscheidung mit ihrem ‘Masterplan’ überprüfen können, den Ihre wichtigsten Geschichten ebenfalls abbilden.
Fröhliches Geschichtenerfinden und viel Erfolg für die nächste Präsentation wünscht Ihnen
Jan-Patrick Timmer, CEO High Food – Public Relations